Fakten
Was wir über
Klima und Klimaschutz wissen
Positionen
Eine Erde, viele Sichtweisen
Instrumente
Was können wir tun?
Alle Veranstaltungen
Veranstaltungen im Rahmen des Projekts
I. Fakten
Was wir über Klima und
Klimaschutz wissen
Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengestellt und so aufbereitet, dass wir darüber sprechen können. Als Grundlage dient uns das Handbuch Klimaschutz: Ein umfassender Entwurf, wie wir das 1,5-Grad-Ziel einhalten können.
175
Staaten unterzeichneten am 22. April 2016 das Klimaschutz-Abkommen von Paris. Darin wird vereinbart, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden soll.
1,7 t
Kohlendioxid erzeugen Hin- und Rückflug Frankfurt - Teneriffa - ewa so viel wie ein durchschnittlicher Mensch in Indien im ganzen Jahr. Flüge tragen stark zur Erderwärmung bei.
47%
der Pendler in Kopenhagen nutzen täglich das Fahrrad. In deutschen Städten sind es teilweise weniger als 10%.
16%
des Plastiks in Deutschland werden zurzeit recycelt. Der Rest wird verbrannt oder exportiert. In einer Kreislaufwirtschaft würden fast 100% der nicht-nachwachsenden Rohstoffe wiederverwertet.
300 Mio.
(Millionen) Menschen weltweit könnten schon 2050 von Überflutungen auf Grund des steigenden Meeresspiegels bedroht sein.
60%
der Wirbeltierarten sind in den letzten 50 Jahren ausgestorben. Grund dafür ist meistens die Zerstörung von Lebensräumen durch den Menschen. Der Klimawandel verstärkt das Artensterben.
126.000
Quadratkilometer Fläche brannte bei Buschfeuern in Australien 2019 und 2020. Das ist ein Drittel der Fläche Deutschlands.
3 Mrd.
(Milliarden) Menschen wohnen neuen Studien zufolge in Gebieten, die durch den Klimawandel in den nächsten 50 Jahren unbewohnbar werden könnten.
70-90%
aller Korallenriffe sterben bereits bei einer Erderwärmung von 1,5°C. Die Folgen für Meerestiere und Menschen, die von den Ökosystemen abhängen sind dramatisch.
180€
oder mehr könnte der Ausstoß von einer Tonne CO2 kosten, wenn die Schäden einberechnet wären, die der Klimawandel verursacht – im Moment sind es 25 €.
75%
weniger Silizium als vor 10 Jahren benötigen Photovoltaikanlagen heute und produzieren dabei 33% mehr Energie. Sie sind vielerorts bereits die günstigste Variante Strom zu erzeugen.
3
Erden würden wir benötigen, wenn alle Menschen auf der Welt den selben Lebensstandard und Ressourcenverbrauch wie wir Deutschen aufweisen würden.
48
Kubikkilometer Wasser hat Deutschland in den letzten 20 Jahren an Trinkwasserreservoirs durch den Klimawandel verloren. Das entspricht dem Volumen des Bodensees.
135,5 Mio.
Tonnen Lebensmittel werden in der EU pro Jahr verschwendet. Das sind mehr Lebensmittel als insgesamt importiert werden.
733 Mio.
Menschen leben bereits heute in Ländern, die starken Wassermangel aufweisen. Der Klimawandel wird diese Situation weiter verschärfen.
Taikan Oki, 2022 (Das Klimabuch)
33 Mio.
Quadratkilometer Weideflächen würden für andere Nutzung wie z. B. Aufforstung frei, wenn die Menschheit auf Fleisch und Milch verzichten würde. Das entspricht der 92-fachen Fläche Deutschlands.
46%
des Stroms in Deutschland wurde 2022 aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das sind 9% mehr im Vergleich zu 2021. Trotzdem muss das Ausbautempo rasant steigen, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.
10%
der reichsten Menschen sind für 34-45% der Treibhausemissionen auf der Welt verantwortlich. Damit ist Klimaschutz auch eine Gerechtigkeitsfrage.
1%
des Gesamtenergieverbrauches des Verkehrssektors wurde im Jahr 2022 aus erneuerbaren Energien gespeist. 90% davon wurden im Schienenverkehr verwendet.
Um 0,99°
erwärmt sich die Arktis pro Jahrzehnt und damit viel schneller als die Erde insgesamt. Dies hat starke Folgen für den Meeresspiegelanstieg und das weltweite Klima.
Jennifer Francis, 2022 (Das Klimabuch)
4
mal mehr Hitzewellen werden Menschen, die heute geboren werden in ihrem Leben ertragen müssen, verglichen mit Menschen, die 1960 geboren wurden. Und das bei "nur" 1,5 ° Erwärmung.
Kathrine Hayhoe, 2022 (Das Klimabuch)
Handbuch Klimaschutz
Das Handbuch ist die erste Studie zum 1,5-Grad-Ziel
in Deutschland. In verständlicher Form
stellt sie dar, was dafür getan werden muss.
3-Minuten-Erklärvideos
Die wichtigsten Themen in Kürze
Material aus dem
Bürgerrat Klima
Vorträge, Videos, Texte, die den Teilnehmer:innen des Bürgerrats zur Verfügung standen
Sammlung des
Klimawissens
Eine Linksammlung zu Themen
rund um Klimawandel und Klimaschutz
II. Positionen
Eine Erde, viele Sichtweisen
Die Fakten sind für alle Menschen gleich - aber alle haben einen unterschiedlichen Blick darauf. Wie soll sich unsere Gesellschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität entwickeln? Welche Probleme gibt es? Wir wollen die Vielfalt der Positionen darstellen - und ins Gespräch bringen.
"Wir haben kein Umweltproblem, sondern ein Gesellschaftsproblem."
"Es darf nicht heißen „jetzt erst einmal nicht“, sondern „jetzt erst recht“. Klimaschutz ist keine Last, sondern der Wirtschaftsmotor der Zukunft."
„Die Politik spielt beim Klimaschutz planlos mit unserem Vermögen.“
„Solange China, Indien und Amerika weitermachen wie bisher, ist es ziemlich unwichtig, was wir Deutschen tun.“
„Die größte Bedrohung für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn retten wird.“
„Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“
„Alle haben ein Recht auf Fortschritt, das bedeutet, dass alle ein Recht auf saubere Energie haben.“
Sunita Narain, Generaldirektorin des Centre for Science and Environment, New Delhi
„Diese gesamte Klimahysterie ist wirklich an den Haaren herbeigezogen.“
„Für uns ist der Klimawandel Realität. Wir müssen bereits Menschen von 16 Inseln, die vom Meeresspiegelanstieg betroffen sind, in andere Landesteile umsiedeln."
„Jeder, der Ihnen, um Ihnen die grüne Gesellschaft schmackhaft zu machen, sagt, der Green New Deal würde uns unsere Lebensweise in der uns bekannten Form bewahren, macht Ihnen was vor.“
Jeremy Rifkin (2019), US-amerikanischer Publizist in "Der globale Green New Deal", St Martin's Press
„Klimaschutz ist etwas für Profis.“
"Ich glaube nicht, dass es einen Weg gibt den Klimawandel zu bekämpfen, ohne den Kapitalismus zu bekämpfen."
„Wenn die Fakten sich verändern, dann ändere ich meine Meinung. Was tun Sie?“
„Manchmal ist es wirklich schwierig, einen geringeren CO2-Fußabdruck zu haben, weil all die Geschäfte Sachen importieren, um mehr Geld zu verdienen.“
Mitglied des schottischen Kinderparlaments im Rahmen des schottischen Klima-Bürgerrats
„Die Zeit für einen Kurswechsel ist da. Rauben wir den jungen Generationen nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“
"Der Klimawandel ist längst bekannt, Unwissenheit kann also nicht das Problem sein. Aber unser Wissen um die Erderwärmung hat bislang kaum Auswirkungen auf unsere politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen."
"Seid ihr die letzte Generation? Dann kann ich euch nur sagen: Wer lauter brüllt, verbraucht mehr CO². Klebt euch lieber fest."
"Wir müssen erkennen, dass wir Teil des Problems sind - wir alle sind aufgrund unserer Ernährung und Lebensweise Umweltverschmutzer."
Saleemul Huq (2022, Das Klimabuch) Direktor des internationalen Zentrums für Klimawandel und Entwicklung der unabhängigen Universität Bangladesh
"Den Konsens [zum Klimawandel] gibt es ja nicht."
"Solange Olaf Scholz keinen machtpolitischen Vorteil in radikaler Klimapolitik sieht, wird es keine geben."
"Ich habe leider keine allzu positive Sicht auf die Zukunft. Über allem steht der Kommerz. Unternehmen wollen stetig mehr Gewinn erzielen und in vielen Bereichen geht das auf Kosten der Umwelt."
"Wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen."
"Wie können wir unser Versagen ungeschehen machen, wenn wir nicht mal zugeben können, dass wir versagt haben?"
Greta Thunberg (2022, Das Klimabuch) Klimaaktivistin bei Fridays for Future
Die wichtigsten Argumente
gegen Klimaschutz
Faktencheck: Was spricht eigentlich gegen Klimaschutz?
Wir haben die wichtigsten Argumente unter die Lupe genommen.
Podcasts:
Demokratie & Klimaschutz
Unterschiedliche Stimmen zu 15 Themen rund um die Verbindung von Klimaschutz und Demokratie.
Climate Crisis? Stop and listen!
Ein politisches Musik-Experiment
Unsere Workshops
Was wir vorhaben - und wie es war.
III. Instrumente
Was können wir tun?
Wenn wir über das Klima reden, soll dabei mehr herauskommen als heiße Luft: es braucht Werkzeuge, um den Wandel in die Tat umzusetzen. Wir zeigen Möglichkeiten auf: Wann gelingt Bürger:innenbeteiligung? Wie nutzt Direkte Demokratie dem Klima? Wie sehen Vorreiter-Projekte aus?
Die Initiative Kassel Kohlefrei möchte mit Hilfe eines BÜRGERBEGEHRENS das örtliche Kohlekraftwerk vom Netz nehmen. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Städten wie München oder Flensburg.
"Gehen Sie auf jene zu, die eine andere Perspektive auf die Welt haben, reden Sie auch mit jenen, die mit Ihnen nichts anfangen können, und mit jenen, die Angst vor Veränderungen haben." Im Jahr 2021 fand der zvilgesellschaftliche BÜRGERRAT Klima mit dem Schirmherrn Horst Köhler statt.
Im April 2021 gab das Bundesverfassungsgericht in Teilen einer KLAGE gegen das Klimaschutzgesetz von 2019 zu. Begründung: Das Gesetz sei nicht ausreichend - die Lasten des Klimaschutzes dürften nicht die Freiheitsrechte künftiger Generationen einschränken. Geklagt hatte unter anderem eine Familie von Pellworm, deren Existenz vom Klimawandel bedroht ist.
Das "Volksbegehren Artenvielfalt" in Bayern hat 2019 1,8 Millionen Unterschriften gesammelt und viel mediale und politische Aufmerksamkeit bekommen. Nun plant das Bündnis ein VOLKSBEGEHREN für den Klimaschutz!
Bereits 2016 überreichte die Initiative Volksentscheid Fahrrad dem Berliner Senat den Antrag für ein VOLKSBEGEHREN zur Verbesserung der Radinfrastruktur. Seitdem kam es in über 40 Städten zu "Radentscheiden", hier München.
Die klimaaktivistische Organisation „Letzte Generation“ fordert einen Gesellschaftsrat als Ergänzung des demokratischen Systems. Im Gesellschaftsrat sollen geloste Teilnehmende diskutieren, wie die Verwendung fossiler Brennstoffe bis 2030 beendet werden kann.
In vielen deutschen Kommunen und Städten setzen sich Menschen für die Durchführung von Klima-BÜRGERRÄTEN einsetzen. Die Initiative "Klimaneustart Berlin" hat durch eine VOLKSINITIATIVE erreicht, dass die Stadt Berlin einen Bürgerrat einberuft, der 2022 stattfand.
Die Mehrheit von BÜRGER- und VOLKSBEGEHREN zielen darauf den Klimaschutz zu stärken. Einige richten sich aber auch dagegen, z.B. das Bürgerbegehren "Innenstadt für alle", das die Entscheidung für eine weitgehend autofreie Innenstadt in Halle rückgängig machen möchte.
Die internationale Klimaaktivismus-Organisation Extinction Rebellion hat als eine von drei Kernforderungen den Ruf nach der Veranstaltung von Bürger:innenversammlungen - ein anderes Wort für BÜRGERRÄTE.
Das Beteiligungsprojekt „Bonn 4-Future Wir fürs Klima“ war das bisher größte Beteiligungsverfahren in der Stadtgeschichte. Teilnehmende erarbeiteten mit Unterstützung von Fachleuten einen Klima-Aktionsplan. Diese wurde vom Stadtrat aufgegriffen. Entstanden sind so unter anderem ein Klima-Ticket für den ÖPNV und die aktive Förderung solidarischer Landwirtschaft.
In Passau haben im Mai 2023 elf zivilgesellschaftlichen Organisationen ein Bürgerbegehren gegen die geplante Rodung von drei Hektar Wald initiiert. Die erste Hürde des Bürgerbegehrens wurde bereits erfolgreich gestemmt, es folgt ein Bürgerentscheid im September 2023.
Der Stuttgarter Bürgerrat wurde per Einwohnerantrag initiiert und beschäftigte sich mit Fragen rund um die Themen Verkehr und Gebäude. Im Juni 2023 wurden die Empfehlungen an den Stadtrat übergeben. Empfohlen werden unter anderem Koordinationsstellen für Gebäudesanierungen und mehr Transparenz in der Wärmeplanung.
Um den Bausektor klimafreundlich zu gestalten startete der Verein architects for future die erfolgreiche PETITION "Bauwende JETZT" und erreichte im März 2021 eine Anhörung im Bundestag. Petitionen sind bisher jedoch vergleichsweise schwache Instrumente.
Im September 2023 beginnt der erste offiziell vom Bundestag initiierte Bürgerrat zum Thema Ernährung. 160 ausgeloste Personen werden teilnehmen und in mehreren Sitzungen Empfehlungen zum Thema „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlicher Aufgabe“ erarbeiten. Dabei soll es unter anderem um Klimaverträglichkeit von Lebensmitteln gehen.
Der Bürgerrat zum Thema Ernährung in Schweden kam zu dem Schluss, dass unter anderem schulische Bildung ein wichtiger Baustein zukünftiger Ernährungspolitik sein soll. Außerdem empfehlen die Teilnehmenden eine geringere Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse, um auch finanzielle Anreize für gesunde Ernährung zu schaffen.
Das Berliner Volksbegehren zum Thema „Klimaneutralität bis 2030 statt 2045“ hatte das Ziel, eine Änderung des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetzes zu erwirken. Obwohl bei der Abstimmung die Mehrheit für die Forderung stimmte, scheiterte sie an der fehlenden Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen.
Bürger- und Volksbegehren
Bürgerinnen und Bürger machen sich stark für das Klima: Wir zeigen wie es geht und was sie dabei erfahren.
Losbasierte Bürgerräte
Perspektiven austauschen, Spaltung überwinden, Lösungen finden: Was Bürgerräte stark macht.
Was läuft noch zu „Klimaschutz und Demokratie“?
Hier sammeln wir Petitionen und sonstigen Demokratie-Aktionen zu Klimathemen.
Klima-Demokratie-Werkstätten
Kommunalen Klimaschutz durch Beteiligung ermöglichen
Ein Projekt von
»Die Klimadebatte« entstand im Jahr 2021 in Kooperation mit dem Bürgerrat Klima und wurde gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.